Call for Papers

IDENTITÄT und micronations

im September 1997

ARTWARPEACE betreibt seit über zwei Jahren die Invisible Embassy of Seborga. Diese Arbeit erfreut sich großen Zuspruches und allgemeiner Anteilnahme. Dies freut uns natürlich um so mehr, als daß wir so den Ruhm und die Ehre unseres Fürsten Georgio.I mehren und in die Welt hinaustragen.

Die Invisible Embassy of Seborga liegt mit ihrer Arbeit im Trend zunehmender Verbreitung der sogenannten micronations; jener Gebilde, die sich staatenähnlich organisiert in und um das Net der Netze herum gebildet haben. Aber ebenso finden sie im realen Raum Verbreitung, sofern sie dort nicht eh schon seit vielen Generationen bestehen und Bestand haben.

Interessant ist zu beobachten, daß sich ein reges Interesse um die Existenz und Verbreitung der micronations allgemein, aber auch der Frage der Indentität in der modernen und postmodernen Zeit allerortens manifestiert. Herausgestellt seien hier beispielhaft die Artikel, die sich in der Netzpublikation Telepolis finden ließen (hier zeichenen Kathy R. Huffman und Magarete Jahrmann verantwortlich) als auch die Artikel von Gundolf Freyermuth über die Existenz der Veschwörung im Netz.

Die Invisilbe Embassy of Seborga hat es sich zum Anliegen gemacht, diese so begonnen Diskussionen weiter zu führen, um sie nicht verebben zu lassen. Wichtig erscheint es uns jedoch, daß sich die Vertreter und Vertreterinnen der einzelnen Staatengebilde selbst zu Wort melden und aktiv an der Diskussion beteiligen.

A) Call for Papers
Die nächste Ausgabe der Anorexia wird allein dem Thema IDENTITÄT und micronations gewidmet sein.
Beabsichtigt ist, den verschiedenen micronations Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Gedacht ist allerdings nicht, pure Selbstdarstellungen zu veröffentlichen; vielmehr ist Ziel inhaltliche Texte, theoretische Arbeiten usw. zur Veröffentlichung zu bringen. Die meisten dieser Texte sollen ihren Ursprung aber in den micronations selbst haben und Fragen des Sebstverständnisses, der Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit, Fragen der Identität und Abgrenzung diskutieren.

B) virtuelle Konferenz
Gegen Ende des Jahres wird eine virtuelle Konferenz, die oben angerissenen Fragen sowie die Fragen, die sich aus den Beiträgen für die Anorexia ergeben, erörtern. Mögliches Ziel der Konferenz kann die Vorbereitung der Gründung der Vereinten Nationen des Internet sein. Hier hat Nicolas Negroponte, Direktor des MIT, wichtige Vorüberlegungen veröffentlicht.

CALL FOR PAPERS:

Im Herbst dieses Jahres wird die neue ANOREXIA erscheinen. Das alleinige und Schwerpunktthema wird IDENTITÄT und micronations sein!

Hiermit rufen wir dringend auf, Beiträge für diese Ausgabe einzureichen. Besonders aufgefordert sind Vertreter und Vertreterinnen von Kleinststaaten virtueller und realer Natur. Aber auch besonders interessierte Einzelpersonen sind zur Teilnahme aufgefordert.

Senden Sie Ihre Beiträge an: ANOREXIA No.5

Themen:

Gefragt sind Beiträge, die sich mit dem Begriffspaar IDENTITÄT und micronations auseinandersetzen. Diese Auseinandersetzung kann sowohl theoretischer, philosophischer als auch persönlicher Natur sein. Selbstverständis, Notwendigkeit und Legitimation von micronations sind ebenfalls mögliche Themen. Die Beträge sollten nicht zu lang sein, da uns die Lesbarkeit für die Initierung einer Diskussion besonders am Herzen liegt. Nicht erwünscht sind reine Selbstdarstellungen, da das Ziel des Projektes die inhaltliche Diskussion ist.

Ausdrücklich möchten wir daraufhin weisen, daß wir nicht unterscheiden zwischen micronations, die im Internet oder im realen Raum existieren. Auch die Frage der Anerkennung durch die internationale Staatengemeinschaft ist für die Teilnahme an der Diskussion nicht von Bedeutung. Aufgerufen sind Staaten, die sich politisch, religiös, künstlerisch oder auch anders definieren.

Leider müssen wir ebenfalls ausdrücklich daraufhinweisen, daß für die eingesandten und veröffentlichten Beiträge keinerlei Honorar bezahlt werden kann.

Senden Sie Ihre Beiträge an: ANOREXIA No.5

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