Pia Lanzinger

Wer ist Susan Voegel?

Was wir bisher über Susan Voegel wissen:
Susan Voegel ist von Beruf "Naturvolk-Forscherin", offensichtlich ein spezieller Zweig der Ethnologie. Sie ist 32 Jahre alt und arbeitet für "Blitz-Illu". Dem Satelliten-Ticker ist es zu verdanken, daß jede Woche in dieser Illustrierten ihre brandaktuellen Berichte über die Sex-Bräuche fremder Völker veröffentlicht werden. Susan Voegel scheint keine Jungfrau mehr zu sein, denn ihre Ohrringe, nimmt sie in Mali heraus, da sie dort nur von Jungfrauen getragen werden. Sie ist eine attraktive Erscheinung. Unter ihrem Safarihut quillt ihr langes, blondes Haar hervor. Wegen der großen Hitze trägt sie einen superkurzen Minirock und ihr Hemd tiefdekolletiert und nabelfrei. Vor Mückenstichen und Sonnenbrand scheint sie keine Angst zu haben. Ihre Reiseroute führt sie durch Afrika, wo sie von Mali über Kamerun nach Niger reist, um dann den Sprung über den Teich nach Indien zu wagen.

Was wir über Susan Voegels spezielle Fähigkeiten in Erfahrung bringen konnten:
Als erstes wäre anzuführen, daß sie keinerlei Mühen scheut, in die oft sehr abgelegenen Dörfer zu gelangen. Sie nimmt einen 5-Stunden-Ritt auf einem Kamel durch die Wüste in Kauf, um rechtzeitig zum "Rubbelbub", einem Sex-Ritual der Bosso-Nomaden, zu gelangen. Bei ihrem Flug mit einem 1motorigen Sportflugzeug zu dem "hupp hupp" der Bororo-Krieger wähnt sie sich schon in Lebensgefahr. Um uns vom "Leoparden-Bum-Bum" berichten zu können, hetzt sie 3 Stunden durch den nächtlichen Dschungel von Kamerun, bis ihre Bluse schweißnaß am Körper klebt.
Als nächstes wäre ihr Geschick zu nennen, sich Zugang zu den Dörfern der Eingeborenen zu verschaffen: an indische Dorfkinder verteilt sie Lollis, "nackte Nomaden-Girls" beglückt sie mit bunten Haarspangen und für Häuptling Dingdon hält sie einen schmucken Taschenspiegel bereit. Doch nicht nur mit diesen geschmackvollen Geschenken beweist sie ihr Einfühlungsvermögen, sondern generell muß Susan Voegel eine außergewöhnliche Spürnase besitzen. Mit dieser gelingt es der Forscherin, die exzentrischsten Sex-Rituale ausfindig zu machen.
Frau Voegels Ausdrucksweise ist phantasievoll und doch präzise. Gerade für die von uns doch reichlich verklemmt, oft nur mit medizinischen Ausdrücken bezeichneten Geschlechtsteile mangelt es ihr, besonders was den Penis betrifft, nicht an formschönen Beschreibungen: Lümmel, Mordsapparat, Alt-Gerät (Penis eines älteren Witwers), Mordslümmel, Pracht, Teil, Gewaltiges. Einmal drängt sich Susan Voegel der fast schon geniale Vergleich auf, daß Nasihon, ein nackter Bosso, seinen Mordslümmel von einem Nashorn geerbt hat. Doch auch die Hoden kommen zu ihrem Recht: Riesenglocken, Prachtgeläut, Superglocken. Man muß Verständnis dafür zeigen, daß sie als offensichtlich heterosexuelle Frau sich mit den weiblichen Geschlechtsmerkmalen nur wenig befaßt. Nur der Busen wird ab und zu mit Wörtern wie Schoko-Törtchen, Knospen oder Busen-Pracht bedacht. Es ist erstaunlich und bewundernswert wie detailgenau und ohne Hemmungen Susan Voegel als weiße Mitteleuropäerin über die für uns fremden, ja fast schon zügellosen Sex-Bräuche berichtet. Sie zögert nicht, offen darüber zu schreiben, daß die ledigen "Hill-Maria-Girls" 1mal pro Woche beim "Opaya Bum" mit allen Witwern und altgedienten Kriegern "auf die Matte müssen". Am Ende kann Susan Voegel resümieren: "Lieber 'nen Alten als gar keinen Mann!" Ohne falsche Schamgefühle berichtet sie über den onanierenden Nasihon, der beim "Rubbelbub" mit seinem Sperma beim zweiten Versuch ein Blatt trifft, was ihm einen Brautpreis von zwei Kamelen erspart. Selbst die Massenkopulation auf einem Leopardenfell hält Susan Voegel nicht davor zurück, an ihrer Reportage weiterzuarbeiten. Bei diesem "Leoparden-Bum-Bum" soll der Leoparden-Gott durch das "Massen-Gestöhne" animiert werden, den Männern die "richtige Lendenkraft" für einen Sohn zu schenken. Doch trotz all dieser anregenden Geschehnisse läßt sich Frau Voegel nicht dazu verleiten, selbst in das Geschehen einzugreifen. Denn, sie kennt ihre ethnischen Grenzen.

Was Susan Voegel für uns so interessant macht:
Susan Voegel leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der deutschen Bevölkerung über die sexuellen Riten und Bräuche von Völkern anderer Erdteile. Wir haben es ihr zu verdanken, daß wir all die sexuellen Eigenheiten und die speziellen körperlichen Merkmale dieser fremden Menschen, die wir bisher als Vorurteile abstempelten, nun als recherchierte Fakten schwarz auf bunt jede Woche nachlesen können. So müssen wir feststellen, daß die "wilden Völker" uns in der Dimension ihrer Geschlechtsorgane weit überlegen sind und uns nicht zuletzt deswegen auch in ihrer sexuellen Leisungsfähigkeit übertreffen: Sie sind tatsächlich frühreifer, potenter und geiler.

Was wir leider nicht über Susan Voegel wissen:
Wie und wo erlernte sie den Beruf "Naturvolk-Forscherin"? Wie setzte sie sich gegüber ihren männlichen Kollegen durch? Hat sie Vorbilder, wie z.B Leni Riefenstahl? Woher weiß sie, welche Länder für ihre Forschungszwecke in Frage kommen? Fällt es ihr als Frau leichter, bei den Stammeshäuptlingen eine Erlaubnis für ihre Berichte zu ergattern? Trägt sie zu ihrer Sicherheit ein Selbstverteidigungsspray bei sich? Hat sie aus reiner Neugier vielleicht doch schon an einem der Sex-Bräuche teilgenommen und es den Lesern verheimlicht? Knipst sie neben ihrer aufwendigen Berichterstattung auch noch die Fotos selbst? Schließlich zeigen sie genau die Personen, die in der Reportage genannt werden.

Wer weiß mehr über Susan Voegel?
Leider hat Blitz-Illu auf meinen Brief nie geantwortet. Bitte meldet Euch, wenn Ihr irgendwelche Informationen über Susan Voegel in Erfahrung bringen könnt! Schreibt an: NEID